Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance: Das gilt nicht nur im privaten Bereich. Auch im Geschäftsleben ist man gut beraten, sich an die wichtigsten Benimmregeln zu halten. Ein Blick in den Business-Knigge schadet nicht, wenn man sich nicht sicher ist, welcher Dresscode angesagt ist, wie es sich mit dem Smalltalk verhält oder worauf bei der Körpersprache zu achten ist. Ist der kulturelle Hintergrund identisch, mag man den einen oder andere Tritt ins Fettnäpfchen vielleicht verzeihen. Doch auf internationalem Parkett ist das anders. Hier kann schon ein kleiner Fehler Sympathien und im schlimmsten Fall den Vertragsabschluss kosten.
Diese Regeln gehören zur Grundausstattung
Für den gekonnten Auftritt im nationalen Umfeld gibt es eine Reihe von Empfehlungen. Angefangen bei der Begrüßung nach dem Rang der Anwesenden über den angemessenen Blickkontakt und die Begleitung von Gästen bis zum aufmerksamen Austausch der Visitenkarten und dem Vermeiden von Telefonaten bei Meetings und Geschäftsessen reicht das Spektrum der Benimmregeln. Geschäftspartner werden mit ihrem akademischen Titel angesprochen, wobei man nur den höchsten Titel verwendet, bei Meetings ist man pünktlich, und das „Du“ wird vom Ranghöheren angeboten. Positiver Smalltalk ist willkommen, dabei möchte man sich kennenlernen, aber keine tiefgründigen Gespräche führen. Auf Themen wie Krankheiten oder Politik sollte man unbedingt verzichten, um die Stimmung nicht zu gefährden.
Gepflegte Tischmanieren kann man lernen
Das Besteck wird von außen nach innen und von oben nach unten verwendet. Doch schon bei der korrekten Haltung von Wein- oder Sektglas geraten manche Führungskräfte ins Schwitzen. Kommen dann noch Fisch- oder Steakmesser ins Spiel, ist ein Hummer zu knacken oder werden Muscheln als Vorspeise serviert, wünscht sich der eine oder andere, er hätte seine Teilnahme am Abendessen mit dem zukünftigen Geschäftspartner abgesagt. Gerade bei Tisch werden die besten Geschäfte abgeschlossen. Doch wer sich nicht angemessen zu benehmen weiß, verliert im beruflichen Umfeld schnell die Achtung und die Anerkennung. Wer sein Benimm bei Tisch aufpolieren möchte und sich im nationalen und im internationalen Umfeld sicher bewegen will, belegt ein entsprechendes Seminar und lernt dort die Feinheiten in Theorie und Praxis.
Im Ausland ist Feingefühl gefragt
Wer häufig auf internationalem Parkett unterwegs ist, sollte sich vor dem ersten Besuch besonders mit den Gepflogenheiten im jeweiligen Gastland beschäftigen. Schon auf europäischem Boden tritt man mit etwas Pech beim geringsten Anlass unerwartet in ein Fettnäpfchen. Wer häufig mit US-Amerikanern oder mit Asiaten zu tun hat, muss noch sorgfältiger aufpassen, keinen Fehler im Umgang mit der anderen Kultur zu machen. Die landestypischen Gepflogenheiten sollte man unbedingt kennen und beachten. Wer dagegen verstößt, bleibt im besten Fall als unhöflicher Besserwisser in Erinnerung, im schlimmsten Fall gefährdet er sogar den sicher geglaubten Abschluss eines vielversprechenden Geschäfts.
Gutes Benehmen ist keine Charakterfrage
Für temperamentvolle Zeitgenossen werden Ratschläge aus dem Knigge-Ratgeber ebenso schnell zur Stolperfalle wie für zurückhaltende Menschen. Den einen mag es schwer fallen, die richtige Reihenfolge bei der Begrüßung einzuhalten, weil immer alles schnell gehen soll. Den anderen tut man mit Smalltalk keinen Gefallen, weil sie am liebsten zuhören und nicht im Mittelpunkt stehen. In gewisser Weise hat ein angemessenes Benehmen immer auch etwas mit der Individualität zu tun. Natürlich kann auch ein dynamischer Mensch die wichtigsten Regeln einhalten, und der Schüchterne vergibt sich bei einem freundlichen „Hallo“ sicher nichts. Trotzdem darf man die eigene Individualität im Geschäftsleben einbringen und die eine oder andere Benimmregel im Sinne der Persönlichkeit interpretieren, solange der gute Stil gewahrt bleibt.