Der Rücken schmerzt, die Schultern sind verspannt, im Kopf macht sich ein heftiges Hämmern bemerkbar. Für nicht wenige Arbeitnehmer gehört dieses Szenario zum Alltag. Schuld daran ist oft ein falsch eingerichteter Schreibtisch. Ergonomie am Arbeitsplatz lautet das Stichwort, und es steht im Prinzip für die passende Einstellung von Schreibtisch und Bürostuhl bei längerem Sitzen. Doch wie sieht ein der perfekte Arbeitsplatz aus Sicht des Arbeitsschutzes eigentlich aus?
Eine Verantwortung von Arbeitgeber und Mitarbeiter
Grundsätzlich sollte ein ergonomischer Arbeitsplatz überall gegeben sein. Einige Maßnahmen kann ein Angestellter selbst beeinflussen, bei anderen ist der Arbeitgeber gefragt. Wichtig ist, alles zu vermeiden, was sich schädlich auf Rücken, Hals und Nacken auswirkt. Eine ergonomisch vernünftige Einrichtung des Arbeitsplatzes ist auch gesetzlich gefordert, weil eine falsche Sitzhaltung auf Dauer der Gesundheit schadet.
Der Arbeitsplatz als ergonomische Einheit
Die Basis gesunden Sitzens ist die richtige Einstellung von Schreibtisch, Stuhl und Bildschirm. Der Bürostuhl muss genügend Platz lassen, damit man sich drehen kann und nicht anstößt. Der Rücken soll an der Stuhllehne angelehnt sein, die Füße müssen fest auf dem Boden stehen. Unter dem Schreibtisch soll genügend Raum für Bewegungen bleiben. Der Stuhl muss in der Höhe so eingestellt sein, dass Armlehnen und Tischkante auf einer Höhe sind. Der Bildschirm soll blendfrei, der Arbeitsplatz ausreichend beleuchtet sein. Die Oberkante des Bildschirms sollte auf Augenhöhe sein. Bei einem großen Monitor ist darauf zu achten, dass der Abstand zu den Augen weit genug ist. Eine Entfernung von rund 60 bis 80 Zentimetern ist in der Regel ausreichend. Ergänzt werden können Stuhl und Schreibtisch durch eine ergonomische Tastatur. Die Handgelenke sollten nicht abknicken, die Tastatur sollte möglichst nahe vor dem Körper liegen. So vermeidet man eine falsche und verkrampfte Haltung beim Schreiben. Nicht sinnvoll ist meist das Ausklappen der hinteren Füße der Tastatur. Dadurch knicken die Handgelenke stärker ab, die Armmuskulatur kann sich verkrampfen. Was sich zunächst kompliziert anhört, wird nach einigen Wiederholungen schnell zur Selbstverständlichkeit.
Das Laptop als ergonomische Herausforderung
In den meisten Büros hat sich in den letzten Jahren ein Wandel vom stationären Rechner zum Notebook vollzogen. So praktisch die kleinen Rechner sind, so sehr haben sie in ergonomischer Sicht einige Nachteile. Durch den kleinen Bildschirm müssen sich die Augen beim Sehen anstrengen. Der Blickwinkel ist meist nicht gut einzustellen. Tastatur und Bildschirm lassen sich nicht flexibel anordnen. Wird dann noch das Trackpad als Ersatz für die Maus verwendet, ist es schlicht unmöglich, ergonomisch zu arbeiten. Durch eine separate Tastatur und eine Maus kann man hier schon viel verbessern. Drahtlose Mäuse sind besonders beliebt und ermöglichen die flexible Bewegung. Auch ein externer Monitor ist gut geeignet, um die Ergonomie am Laptoparbeitsplatz zu verbessern. Unterwegs kann ein Laptophalter sinnvoll sein, mit dem man den Laptop vernünftig platzieren kann. Die Zusatzgeräte sind übrigens auch für die Arbeit im Homeoffice zu empfehlen, sofern der Arbeitgeber diese Möglichkeit einräumt.
Die hohe Schule des ergonomischen Arbeitens
Wer noch etwas mehr für seine Gesundheit am Arbeitsplatz tun will, sollte folgende Tipps für gesundes Arbeiten beachten. Mindestens einmal in der Stunde sollte man den Schreibtisch verlassen und sich bewegen. Leichte Übungen helfen, den Rücken, die Hand, Augen, Kopf und Nacken zu entlasten. Im Idealfall ermöglicht der Arbeitgeber bei Bedarf ungestörtes Arbeiten in separaten Räumen und vermeidet Lärm am Arbeitsplatz. Bei einer ganzheitlichen Betrachtung der ergonomischen Richtlinien liegt die Belohnung auf der Hand: Die Arbeitnehmer sind seltener krank, betriebliche Ausfallzeiten lassen sich dadurch deutlich reduzieren.
Wie herausfordernd Bürokaufleute arbeiten, weiß kaum jemand. Hinzu kommt, dass wir kaum Bewegung haben. Hier kommt der ein oder andere schon mal an seine geistigen Grenzen. Wie wichtig dabei die Ergonomie ist, sollte deshalb besonders denen bewusst sein, die tagtäglich diesem “Stress” ausgesetzt sind. Der Artikel ist gut geschrieben, danke dafür.